Auch der Gottesdienst am 19. Oktober nahm in den Blick, dass die Würde und der Wert eines Menschen nicht von seinem materiellen Besitz oder seiner äußeren Erscheinung abhängig sind. Aktiv beteiligt waren dabei Mitarbeitende der verschiedenen Caritas-Einrichtungen, die im neuen st. anton einziehen werden. Interessierte konnten nach dem Gottesdienst an einer Führung durch den fast fertiggestellten Bauabschnitt teilnehmen. Dabei beantworteten Simone Bernard, Sonderschulrektorin der Julius-Kardinal- Döpfner- Schule und Margit Jäcklein, Leiterin der Caritas Frühförderstelle zusammen mit Ingrid Barthelme fachkundig alle Fragen der Besucher.
Durch die Kooperation wurde deutlich, dass mit dem Umbau die Kirche St. Anton nicht nur wärmer, schöner und barrierefrei werden soll. Die christliche Aufgabe der Kirche, die konkrete Hilfe für den Menschen in Not, soll noch mehr in den Blick genommen werden. Vielleicht wird dadurch die eine oder andere Barriere in den Köpfen mit abgebaut werden.
Als Christen ist es unsere Aufgabe, das Gebot der Nächstenliebe umzusetzen.
Über die konkrete Hilfe hinaus bedeutet das auch:
- Menschen auf Augenhöhe begegnen
- Menschen befähigen, das eigene Leben selbstbestimmt zu leben
- Menschen ermutigen, eigene Talente zu entdecken
- Menschen unterstützen, damit sie sich selbst helfen können
- Menschen annehmen, damit sie Gemeinschaft erleben
- Und für Gerechtigkeit kämpfen, damit jeder Mensch die gleichen Chancen auf Bildung, Entwicklung und Teilhabe bekommt.
Im neuen st. anton wollen wir gemeinsam daran arbeiten.
Hintergrund Information:
Durch den Einzug der Beratungsdienste der Caritas im neuen st. anton wird konkrete Hilfe durch professionelle Beratung im Haus möglich werden. Einer dieser Beratungsdienste wird der Allgemeine Soziale Beratungsdienst (ASBD) sein, ein unverzichtbarer Grunddienst der Caritas, der grundsätzlich allen Menschen offensteht. Die Mitarbeiterinnen beraten Menschen persönlich in der Beratungsstelle, per Telefon oder bei Hausbesuchen. Sie helfen und unterstützen bei komplexen Problemlagen. Wie ein Hausarzt klären sie gemeinsam mit dem Hilfesuchenden die Probleme und vermitteln wenn nötig an weitere Beratungsstellen wie z.B. die Suchtberatung oder die Schwangerenberatung. Im Allgemeinen Sozialen Beratungsdienst erhalten arme und von Armut bedrohte Menschen Informationen über Hilfsangebote und rechtliche Ansprüche. Sie bekommen lebenspraktische Hilfen, Unterstützung bei der Antragstellung und werden, wenn nötig, beim Gang auf Ämter, Behörden und Institutionen begleitet.
Sehr häufig geht es in der Beratung um Fragen der Existenzsicherung. Das dies auch in Schweinfurt nötig ist, zeigt der kürzlich erschienene Sozialbericht der Stadt Schweinfurt. Demnach erhielten 5.867 Personen in Schweinfurt im Jahr 2018 Sozialhilfe oder Grundsicherung, 1.591 Kinder in Schweinfurt leben mit ihren Familien im Bezug von Sozialleistungen und erfahren jeden Tag ganz konkret, dass sie nicht die gleichen Chancen und Rechte auf Teilhabe haben wie Kinder aus besser gestellten Familien.