Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Gemeinde St. Anton

Gemeinde St. Anton Dach

Vielfalt leben - im Aktionsbündnis "Schweinfurt ist bunt"

10 Jahre Jubiläum konnte das Aktionsbündnis "Schweinfurt ist bunt" am 08.02.2020 feiern. Natürlich durften da die Vertreter der katholischen Kirche in Schweinfurt nicht fehlen, waren sie doch von Anfang an beim Engagement gegen rechtsradikale und neonazistische Gruppen dabei (Stefan Redelberger. Joachim Morgenroth, Patrizia Sormani, Joachim Werb)

Mit einer Aktion, die buchstäblich Flagge zeigte, sollte die Vielfalt, Buntheit und Breite des Aktionsbündnisses symbolisiert werden (Aktionsbild Mainpost). Über alle Parteigrenzen und ideologische Ausrichtungen hinweg war die Zielsetzung aller Beteiligten klar: rechtsradikalem, antisemitischem, nationalsozialistischem oder fremdenfeindlichem, homophobem Gedankengut darf in Schweinfurt kein Raum gelassen werden. Bei diesem Zielerreichung will auch "das neuen st. anton" seinen Beitrag leisten und zeigte Flagge mit der eigens von Kristina Rumpel erstellen neuen Fahne des kirchlich-caritativen Zentrums.

Nach dem „Fahnenflashmob“ im Rathausinnenhof (Bericht Mainpost), der ein deutliches Signal gegen den Geist des „Die Fahnen hoch, die Reihen..“ setzen wollte, schloss sich ein Festakt an, der kurzweilig und tiefgehend sowohl die vergangene Geschichte als auch die Zukunft in den Blick nahm. Nicht zuletzt war das der tief beeindruckenden und professionellen musikalischen Darbietung der Gruppe „RANIIN“ geschuldet. Sie selbst lebt in ihrem Konzept und in ihrer musikalischen Verbindung europäischer und arabischer Musikformen auf höchstem musikalischem Niveau das Konzept des „Buntseins“ und der toleranten Vielfalt. Ein Glücksgriff der Veranstalter!
Schon beim eröffnenden Statement des Bündnissprechers Frank Firsching kam die dringende Notwendigkeit des Bündnisses mit seinem Eintreten für Demokratie und gegen den Rechtstrend in der Gesellschaft zum Ausdruck. Die Geschehnisse um die Wahl des thüringer Landtagspräsidenten verliehen diesem Auftrag eine Aktualität, die nicht nur den Vortragenden erschütterte und fassungslos machte.
Die folgenden Grußworte und Glückwünsche von Landrat Florian Töpper, Oberbürgermeister Sebastian Remelé und dem Bündniskollegen aus Nürnberg, Stephan Doll waren stets auch von der Sorge um das demokratische Gefüge vor Ort und in ganz Deutschland durchzogen. Eindringlich stand der Appell im Raum, „keinen Millimeter nach rechts“ in der politischen Haltung abrücken zu dürfen. Aber auch die Erinnerung an den Auftrag des Dialogs, der Offenheit und der Gesprächsbereitschaft für die weitere Arbeit wurde als dringlicher Wunsch geäußert.
Michael Czygan, Redakteur der Mainpost, beleuchtete in seinem Festvortrag die Schwierigkeiten und vielfältigen Facetten der Pressearbeit im Umgang mit Aktionen, Demonstrationen und Kampagnen für und gegen Rechtsradikalismus. Die persönliche Betroffenheit des Festredners durch Bedrohungen und öffentliche Angriffen von Rechts (Wügida) verliehen dem Gesagten eine besonders glaubwürdige Note.
Das abschließende Podiumsgespräch brachte Praktiker (Marietta Eder, Sorya Lippert, Burkhard Hose) und einen profunde Kenner der rechten Szene (Robert Andreasch) mit ihren Perspektiven und Anregungen ins Gespräch und erweiterte das Bewußtsein der ca. 150 anwesenden Geburstagsgäste um weitere Aspekte, wie zum Beispiel die Sensibilsierung für die alltäglichen Rassismus, die Entkriminalisierung des organisierten Widerstands gegen Rechts, die Einführung eines Ombudsrats für Integration auch in Schweinfurt, die Mitnahme „abgehängter“ Bevölkerungsschichten bei den Bemühungen um die Integration von Flüchtlingen.
Insgesamt ein gelungener, inhaltsreicher und dem Anlass entsprechender Festakt, der zur nötigen Weiterarbeit des Bündnisses "Schweinfurt ist bunt" motiviert.