Stimmungsvoll illuminiert mit den Symbolen der Taizé-Tradition verwandelte sich der Gottesdienstraum in eine "Kathedrale der Herzen", die von der Magie und der sichtbaren Wärme der vielen Kerzen lebte. Das besonders gesegnete Licht des Adventskranzes machte den Anfang der Verbindung zwischen Kerzenlicht und Gottes Nähe. Die Botschaft der Ruhe, Besinnung und die Hoffnung auf das Licht vom Himmel wurde eindruckvoll durch die musikalische Begleitung der Familie Beck (instrumental wie vokal) verstärkt und erreichte die Herzen, auch wenn die Hände und Füße bei fehlender Heizung coronabedingt kalt blieben.
Rebekka Niedermeyer verlieh mit ihrem professionellen Lektorendienst den Texten und Impulsen ein wohltuende Eindringlichkeit. "Der Advent ist eine Zeit, in der ich geladen bin" war ihr anfänglich gesetzer Impuls, der aufhorchen ließ. Geladen im doppelten Sinn: geladen und beladen mit Sorge, Unruhe, Zweifel, wie diese nächste Zeit werden wird, so ganz anders als gewohnt? Aber auch eingeladen um aufzubrechen, sich auf den Weg zu machen und auf das zu achten, was mein Herz aufatmen und mich aufblühen lässt. Weiterhin sind wir eingeladen, auf das Wohltuende, Beflügelnde und Bereichernde zu achten, darüber nachzusinnen und uns empfänglich zu machen für die Begegnungen mit dem "verborgenen Gott". Dieser Gott offenbart sich in Menschengestalt an Weihnachten mit Jesus, als dem "Licht der Welt".
Eine positive Vision dazu konnte man in der Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja hören, der die Verwandlung der Welt zu Frieden und Versöhnung verkündete. Aus Schwertern werden Pflugscharen, keine Volk übt mehr das Kriegshandwerk aus und das Dunkel der gegenseitigen Vernichtung weicht dem Licht des friedlichen Zusammenlebens. Dieser Weg soll im Licht des Herrn gegangen werden. Verstärkt duch den Zuspruch Jesu aus Johannesevangleium, das Jesus das Licht ist, dem man nachfolgen kann und damit niemals im Dunkel verharren muss, stand diese Aufforderung im Raum. Anspruchsvoll gerade für die Menschen, die im Moment kein Licht am Horizont wegen der umfänglichen Coronakrise sehen, sei es im persönlichen wie im beruflichen Bereich.
Die in der Taizé-Tradition wichtigen Momente der Stille boten den Teilnehmern Raum, auch viele persönliche Anliegen und Fragen unter das oft erwähnten Licht Gottes zu stellen. Fürbitten mit zahlreichen aktuellen Bezügen rundeten den Wortgottesdienst ab. Vor dem großen adventlichen Schlußssegen konnten erfreulicher Weise zwei neue Ministranten in Maria Hilf begrüßt werden: Viola Illig und Lorenz Heinelt machen sich nun auch mit auf den Weg, jeden Gottesdienst durch ihr Mittun Licht und Glanz zu verleihen. Ein herzliches Willkommen wurde ihnen und ihren Familien mit "warmen" Applaus signalisiert.
Ein gelungener Auftakt und eine "lichtreiche" Einstimmung in den Advent, die die Traditon dieses Termins aus St. Anton gut aufrecht erhielt.