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Anästhesistin Marion von Helmholt Vortrag "Assitierter Suizid" in Maria Hilf

Das herausfordernde Thema der aktiven Sterbebegleitung fand großes Interesse. 250 Zuhörer versuchten am 30.06. in Maria Hilf ihr eigenes Bild aufgrund der Informationen und Erfahrungen der Ärztin und Anästhesistin MArion von Helmholt zu machen.

Lange überlegt und „kontrovers diskutiert“, ob sie dieses Thema „im Rahmen von Kirche und am Ende sogar noch in der Kirche“ aufmachen wollen, haben die Veranstalter des Ökumenischen Arbeitskreises (Maria Hilf, St. Anton, Christuskirche Schweinfurt). Pfarrer Stephan Eschenbacher und Cornelia Krines-Eder vom Arbeitskreis Ökumene gaben zur Begrüßung einen Einblick in die Vorgeschichte des Vortrags. Die Resonanz allerdings, zeige aber, dass wohl mit diesem Thema ein Nerv der Zeit getroffen worden ist. Man wolle auch die Themen Sterben, Tod und Trauer „aus dem Tabu-Bereich“ herausholen. 
on Helmolt spricht von „Freitodbegleitung“, der Begriff Suizid sei sehr behaftet mit „harten Suiziden“, mit Lebenskrise, Traumata, Verletzung.
Der ausführliche Bericht in der Mainpost (09.07.2025, von Lisa Marie Waschbusch, Artikel hier) fast die Grundzüge des Vortrags zusammen.
"Würdevoll. Friedlich. Ohne Schmerzen oder Gewalt. Am besten im Kreise der Liebsten. So würden sich laut von Helmolt viele ihren eigenen Tod wünschen. Die Realität sehe aber anders aus, sagt die Ärztin. Fast 80 Prozent der Menschen sterben in Deutschland in einer Einrichtung des Gesundheitswesens. Viele unter künstlicher Beatmung, viele alleine. Das Thema wird kontrovers diskutiert, Kritiker befürchten, durch die Freitodbegleitung könnten Selbsttötungen gesellschaftsfähig werden.... 2024 hätten etwa 1200 Menschen den Weg der Freitodbegleitung gewählt, was etwa 0,1 Prozent aller Sterbefälle in Deutschland ausmache, weiß von Helmolt. Es gebe aber auch eine Dunkelziffer. Sie bedauert, dass es noch immer keine Möglichkeit gibt, die Zahlen statistisch zu erheben – außer über die Sterbehilfe-Gesellschaften. Auf Totenscheinen gebe es kein Kästchen „assistierter Suizid“. Die Voraussetzungen für eine Freitodbegleitung sind streng geregelt: Die Entscheidung müsse eigenverantwortlich und ohne Einfluss Dritter getroffen worden sein, erklärt von Helmolt. Außerdem dürfe es keine (akuten) psychischen und kognitiven Einschränkungen geben und es müsse sich um einen dauerhaften Wunsch handeln.... Die Zuleitung des Medikaments müssen die Sterbewilligen selbst öffnen. 
Das Verhältnis zwischen Palliativmedizin, Hospizwesen und der Bewegung des humanen Sterbens sollte als gegenseitige Ergänzung und nicht Konkurrenz gesehen werden.  Beide Felder können viel leisten, aber nicht immer und nicht für jeden, sagt die Ärztin. Die Menschen wollten den Zeitpunkt selbst bestimmen und nicht wochenlang warten, bis sie sterben. 
Pfarrer Stephan Eschenbacher sagt im Anschluss an den Vortrag, dasss immer noch FRagen und ethische Beurteilungen offen sind. Noch immer sei bei ihm ein großer Vorbehalt da. Aber, betont er: „Wenn jemand zu mir käme und nach seelsorglicher Begleitung in dem Fall fragen würde, würde ich auf jeden Fall beistehen.“