In seiner Ansprache stellte Gemeindeleiter Joachim Werb fest, dass die Tatsache, dass die Jünger eine Eselin und ihr Fohlen einfach loszubanden (ohne den Besitzer um Erlaubnis zu fragen) zumindest „halbillegal“ war. Den Strick, mit dem die Eselin geführt wurde, betrachtete er als ein Symbol der Verbindung der Jünger zu Jesus. Indem sie tätig wurden, das Seil in die Hand nahmen, lösten und banden sie gleichermaßen.
Joachim Werb schlug den Bogen von den Jüngern damals zu uns Menschen heute. Er stellte die Frage, ob unser Einsatz für das Reich Gottes hier auf Erden Recht und Gesetz überschreiten dürfe, z.B. beim Kirchenasyl, bei den Klimaaktivisten…
„Setzt euch ein für Unterdrückte, Rechtlose, sozial Benachteiligte oder für die ausgebeutete Schöpfung, oder für die Gleichberechtigung in der Kirche“ so lautet der Auftrag Jesu an uns. Aber: Wie weit dürfen und wollen wir gehen? Die Jünger mussten Jesus als Person, sowie die Hoffnung auf den politisch umstürzenden Messias loslassen. Und genau dadurch konnten sie sich nach der Auferstehung neu an ihren Herrn binden. Und sie verbanden sich als glaubende und neu hoffende Gemeinschaft und machten sich auf den Weg.
Nach der Ansprache waren die Gläubigen eingeladen kurz, in Stille, über ihre persönliche Bindung an Jesus nachzudenken und darüber in welcher Weise sie bereit wären, etwas für ihn „in die Hand zu nehmen“.
Nach der Segnung der Palmzweige konnten die Seile, deren Bedeutung sich nun erschloss, gegen ein kleines Palmsträußchen getauscht werden. Die Schnüre wurden zusammengebunden und symbolisch um das Kreuz gelegt.
Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieses Gottesdienstes beigetragen haben, besonders an Gemeindeleiter Diakon Joachim Werb, der neben der Leitung auch die musikalische Gestaltung auf dem Keyboard übernommen hatte.
Gabi Treutlein