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ORTSGESPRÄCH MIT ROLAND BREITENBACH

In Sack und Asche

Schon im 10. Jahrhundert ist der römisch-katholischen Kirche zum Aschermittwoch kein besonders hilfreiches Wort eingefallen. Ab heute soll aller Jubel und Trubel vorbei sein – so wird es sogar auf Straßen gesungen. Zum Aschekreuz, das den Gläubigen beim Gottesdienst auf die Stirn gezeichnet wird, kommt wörtlich die düstere Behauptung dazu: Bedenke, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst.

Dabei wäre es weit besser, spirituell allen zu sagen und auch darum zu beten, dass selbst aus der Asche Neues entstehen kann. Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde von Korinth: „Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade, der Tag der Rettung!“ Jedes Ende sieht schließlich seinen Anfang; dazu gilt es zu ermuntern und zu ermutigen. In meiner Amtszeit habe ich gesagt: „Sei zu einem gesunden, guten Leben gesegnet!“

Aufgabe jeder Religion ist es schließlich, die Menschen zu einem neuen, anderen, besseren Leben zu führen, aber nicht durch Drohungen und Zwang. Es gilt, nach jedem Vergangenen das Leben jetzt zu feiern und es ernst zu nehmen. Der römische Philosoph und Poet Seneca, um 68 n. Chr. vom Kaiser zum Selbstmord gezwungen, hat gesagt: Eine gute Lebensführung gelingt keinem durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man richtig leben kann.